Freitag, 5. August 2011

Nun ist unsere Zeit fast rum.

Nun ist unsere Zeit fast rum. Wir sagen unserem Vineyard und unserem Haus, das für über zwei Monate unsere Zuhause war Adé. Es wird uns jedoch nicht schwer fallen, diesen Ort zu verlassen. Denn die Arbeit wird uns lästig. Nur durch tägliche Massagen unserer Unterarme und des Rückens können wir den Schmerzen und Kribbelgefühlen in unseren Gliedern Einhalt gebieten und die Arbeit durchführen. Und natürlich müssen wir uns auch immer wieder gegenseitig motivieren.

Die größte Motivation war wohl jedoch der Kauf der Tickets für Bali. In vier Wochen ist es so weit und nur noch etwas mehr als zwei Wochen werden wir arbeiten. Unser Motivationsspruch: Bali, Bali, Bali! :)


In Erinnerung werden uns sicher unter anderem folgende Dinge bleiben:

Der Farmer auf seinem Motorrad. Fast wie ein Cowboy treibt er das Vieh und die Schafe von hier nach da. Dabei brüllt er immer aus vollem Hals, mal aggressiv mal ruhiger. Die Kühe brüllen zurück. Schon wenn sie das Geräusch der Motoren hören, fangen sie wie auf Kommando an zu brüllen. Nie haben wir vergleichbares Muhen gehört. Am Anfang dachten wir, sie schreien vor Schmerz, aber schon bald merkten wir, dass sie immer so muhen.

Schäferhunde die präzise, die Tiere in Schach halten und von A nach B treiben. Es ist eine Wonne ihrem perfekten Spiel zuzusehen.

Die schönen Tage, an denen es morgens eisig ist, Reif auf dem Boden liegt und es ab 10 Uhr plötzlich richtig warm wird. Kein Wölkchen am Himmel. Aber auch die Tage an denen es regnet, dann Regenbögen, dann Sonne und wieder Wolken und das im Wechsel.

Der Sturm der so sehr wütet, dass alle im Haus Angst bekommen, dass es uns gleich weg weht. Und nachts klappert davon alles, was nicht niet- und nagelfest ist.

Das Wasser welches uns immer wieder ausgeht, wenn es lange nicht regnet und wir zuviel duschen.

Die Vögel die zwitschern. Und der R2D2-Vogel (Tui), sowie Enten und Möwen. Zwei schwarze Schwäne auf dem kleinen Stausee.

Der Elektroheizer, den alle am liebsten immer auf sich gerichtet haben. Der Kühlschrank, der ausfiel. Es war darin zum Schluss wärmer als in der Küche. Ein Warmschrank.

Der Gestank der Hände, den man selbst nach minutenlangem Schrubben und waschen nicht weg bekommt. Acht Stunden täglich in latexbeschichteten Handschuhen haben eben ihre Wirkung.

Die sternenklaren Nächte. Die Milchstraße heller als irgendwo anders. Keine Lichtquelle in der Nähe, die den Himmel erleuchtet hätte.

Die Atemberaubenden Sonnenauf- und Untergänge mit ihren irren und feuerroten Wolkenformationen.

Der Anblick der Berge, wenn wir uns am Morgen von unserem Haus zum im Tal gelegenen Vineyard aufmachten. Jedes mal wunderschön. Manchmal wirken sie größer, manchmal weiter.

Kellerasseln in der Dusche, die Carina rettet und Katerina wegspült.

Schafe, die gebären und dabei sterben.

Spielende Lämmer, die immer gleich zu Mutti rennen, wenn man sich ihnen nähert.

Unsere Weintour, bei der wir eigentlich hundemüde und ein bisschen krank waren und so nicht so viel Wein tranken. Eigentlich hätte man 1,5 Liter trinken können. Wir wollten aber nicht. Das schönste war der äußerst delikate Lammburger und die Kunstausstellung. Wir erhofften uns mehr Weinherstellungsprozesse zu sehen, aber nichts dergleichen. Das ist wohl auch nicht mehr so wie früher, wo die Leute mit den Füßen den Wein quetschten. Heutzutage geht das Ratzfatz mit der Maschine. Nach drei Monaten kann der erste Wein schon aus den riesigen Edelstahlbottichen getrunken werden.

J.





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