Dienstag, 25. Oktober 2011

Bali Teil 1

  
Es fällt mir ein wenig schwer, mich hier aus dem feuchtgrünen neuseeländischen Frühling an den tropisch heißen balinesischen Sommer zu erinnern. Obwohl erst eine Woche her, kommt es mir weit weg vor. Aber da wir gerade an so einem schönen Ort sind – in einer kleinen warmen gemütlichen Hütte, und es draußen regnet, krame ich mal in meinen Erinnerungen, um euch von unserer Balireise zu erzählen. Zum Schreiben finde ich es immer recht schön, wenn wir ein richtiges Dach über dem Kopf haben. Und darunter ist es nun sehr gemütlich, weil der Regen draußen aufs Blechdach tropft. Regen gibt es in Neuseeland gerade viel. 16 Regentage sollen es in der kalten Jahreszeit durchschnittlich sein.

Dinner im Auto
Nun schüttet es wie aus Kannen. Hannes und ich sitzen auf dem kleinen Sofa in der Hütte und freuen uns, dass wir hier drinnen sind. Wir haben kleine warme Hüttchen wirklich gern, können hier drinnen sogar kochen: welch ein Luxus. Sonst kochen wir bei Regen im Schlafraum unseres Autohäuschens. Ich kann ja fast ganz gerade darin sitzen, aber Hannes sitzt dann ganz schief, weil er sonst nicht reinpasst ;).
 
Nunja, zurück nach Bali also.






Bevor wir in Bali ankamen, landeten wir in Singapore für einen Zwischenstop, wo wir die Nacht bis zum nächsten Morgen verbrachten. Auf dem Flughafen in Singapore sprang uns in einem Stadtplan der Name „Little India“ ins Auge, ein Stadtteil Singapores, der mit der Straßenbahn gut erreichbar war. Dort ausgestiegen, traten wir in eine feuchte Wärme. Obwohl es stockduster war, waren die Straßen gefüllt mit Menschen, die Shops noch immer offen. Auf den Gehwegen reihten sich eng an eng Stände mit allerlei Waren: Früchten und Gemüse, Gewürzen und Blumen über Blumen, auch richtige Blumenblütenketten, wie man sie von Hawai kennt. Es duftete nach Jasmin und Räucherstäbchen. In den Restaurants saßen die Inder zum Dinner. Nachdem wir endlich in einem Hotel eingecheckt hatten, setzten wir uns in eines dieser Straßenrestaurants. Als Speise gab es sehr scharfes Essen. Das war schon mal ein kleiner Vorgeschmack auf die scharfen Speisen, die uns in Bali erwarten sollten. Nach der leckeren Gaumentortur, schlenderten wir durch ein paar Läden und ich kaufte mir zwei sehr schöne seidene Saris. Wenn ich jetzt zurück denke an das Klima, habe ich sofort die Empfindung dieser Gewächshauswärme. Unglaublich, wie warm und feucht es dort war.

Als wir in Denpasar ankamen, machten wir sogleich Bekanntschaft mit den balinesischen Schlingeln, die es auf unser Geld abgesehen haben. Den Eindruck erweckend, sie würden zum Flughafenpersonal gehören, schleppten sie 5 Meter unsere Rucksäcke für uns und verlangten danach ein hochrentes Trinkgeld. Sie zeigten Hannes, der gerade zum ersten mal Rupien vom Automaten gezogen hatte, einen roten zusammengefalteten 100.000er Schein. Wir waren verdutzt. Wieviel sind das doch gleich umgerechnet? Wir wollten nicht unhöflich sein und waren überrumpelt und so zogen sie mit Taktik dem Hannes 4 dieser Scheinchen aus den Händen. Sie strahlten wie Honigkuchen, aber ich bemerkte, dass das nicht so ganz stimmen kann und sagte zu ihnen, dass ich es link finde, was sie da machen. Wir fühlten uns über den Tisch gezogen und waren ganz schön geknickt. Draußen wurde uns dann klar, wieviel sie eigentlich bekommen hatten. Viel zu viel! So viel Geld wie für zwei Übernachtungen in einem Doppelzimmer. Als wir dann vor dem Flughafen umringt wurden von einer Horde Taxifahrern, die wie die Geier um uns herumschwenzelten, war unsere Geduld am Ende. Ich erklärte ihnen, dass wir soeben von zwei ihrer Leuten gemein verkohlt wurden und dass wir bestimmt nicht für so viel Geld mit ihrem Taxi fahren würden. Darauf hin kam einer der Schlingel von vorhin auf uns zu und gab uns unser Geld wieder. Das ganze war ihm offensichtlich peinlich. Eine nette Geste, fand ich. Gewissenlos sind sie also nicht.

Nach diesem Schock fuhren wir mit dem Taxi, zum halben Preis übrigens, den man uns anfänglich vorgeschlagen hat, nach Sanur. Das Dorf liegt im Südosten Balis. Wir wollten die Balireise ruhig angehen, Urlaub machen und nicht im Eilgang die Insel erkunden, uns an das tropische Klima erstmal gewöhnen. Auch das lange Fliegen, übernächtigt sein und die Zeitverschiebung können ganz schön an den Kräften zehren.
Traumhaftes Flashbacks in Sanur
Wir ruhten aus in den herrlichen Bungalows des Flashbacks, zu dem uns der Reiseführer riet. Aus unserem Reisetagebuch: „Ich könnte dem Lonley Planet glatt einen Liebesbrief schreiben! Es hat eine Weile gedauert, bis ich nicht mehr hüpfte und jauchzte. Könnte glatt den Boden küssen. So viel Schönheit! Da liegen duftende Blumen auf unserem gemachten Bett! Die Möbel sind aufwendig mit Schnitzerein verziert. Der tiefblaue Pool vor unserem Häuschen ist gefüllt mit Meereswasser. Da schwimmen Orchideenblüten. Die Schatten der Palmenwedel und der Blütenbäume tanzen auf den Palmenblattdächern dieser kleinen dicht beieinanderstehenden dickgemauerten Häuser. Die Wände sind innen ockergelb, außen karminrot bemalt. 

Dazu das satte Grün der Pflanzen und das dunkle Blau des Wassers. Ein Geschenk für die Augen. Es liegen Orchiedeenblüten auf den Wegen im Garten, dazu Vogelgezwitscher und immer der Duft von Räucherstäbchen...“

Nach 2 Tagen Abmatten, leckerem Essen und Strandspaziergang in Sanur, wollten wir Bali erkunden.




Das Landesinnere ist bergig, geprägt von Vulkanen. Wir besuchten das große Dorf Ubud, das am Rande eines Urwaldes liegt. Es ist umgeben von Reisterrassen. 



Ubud ist das kulturelle Herz der Insel mit seinen vielen Museen, seinen Barongtänzen und der traditionellen balinesischen Musik, seinen vielen Künstlern, Malern und Schnitzern.




 Im Wald gibt es Affen, die sich gierig an Touristen heranpirschen und ihnen die mitgebrachten Bananen aus der Hand stiebitzen. Ein dreistes Äffchen biß in meine Wasserflasche, so dass Wasser heraus rann. Auf diese Weise habe ich weitere durstige Äffchen an meine Flasche gelockt.





Wir waren überrascht, wie freundlich die Balinesen sind, obwohl doch das Land von Touristen überschwemmt wird. Sie lassen sich davon wenig stören und gehen ihrem traditionellen Leben nach. Sie pflegen ihre vielen kleine Tempel, die an jedem Haus zu sehen sind und auch die großen Tempelanlagen, in denen sie die gemeinsamen Zeremonien feiern. Dafür bereiten sie täglich Opfergaben vor: handtellergroße Bananenblattkörbchen gefüllt mit Blüten verschiedener Formen und Farben, Reis, oftmals liegt ein Keks drin oder ein Riegel und immer ein Räucherstäbchen. In den Opferkörbchen finden die Elemente ihre Entsprechung. Blüten stehen für Luft, Reis für das Wasser, Gebäck steht für die Erde, Räucherstäbchen symbolisieren das Feuer. Die Götter werden damit gebeten, die Wege und Orte zu segnen, an denen die Gaben niedergelegt werden. 
Opfergaben werden niedergelegt
So liegen die Gaben überall: auf der Straße vor den Häusern, auf Motorrädern, auf Buddha- und Ganeshastatuen, sogar auf den Kassen, damit sie immer schön klingeln. Am Morgen und am Abend geht einer oder eine der Familie mit einem Tablett  herum, durch den Garten, durchs Haus und vor die Tür um die Gaben zu weihen und den Göttern zu schenken. Dazu werden Blüten in geweihtes Wasser getunkt und die Körbchen damit besprenkelt. Den Rauch der Räucherware streichen sie mit der Hand in die Luft. Eine anmutende Zeremonie, die jeden Tag sorgsam vollzogen wird.

Wir sahen die Balinesen oft zu den Tempelanlagen pilgern. Die Frauen balancierten dabei trapiertes Obst in Schalen auf den Köpfen. Die Männer trugen Röcke und ein kleineres kunstvoll gewickeltes Tuch, was ihnen als Kopfbedeckung diente. Die Tempel sind während der Zeremonien für Touristen nicht begehbar.

Balinesische Familien auf dem Weg zum Tempel
Einmal saßen wir abends in einem der köstlichen Warungs (Restaurants) und aßen Nasi Campur oder eine andere Köstlichkeit aus Reis und Gemüse, als plötzllich die lustigen Klänge balinesischer Musik durch die Straßen drangen. Es ist eine wirklich eigenartige Musik, so quirrlig und verspielt mit einem seltsam zackigen Rhythmus. Bald wanderte ein festlich geschmückter Umzug an uns vorbei. Lauter balinesische Familien auf ihrem Weg zum Tempel. Feste werden viele gefeiert, eigentlich ständig. Man sagt, die Balinesen verbringen ein Drittel ihrer Wachzeit mit dem Vorbereiten, Durchführen und Nachbereiten von Zeremonien. Das erklärt, warum sie so ausgeglichen sind. 

Eine wirklich beeindruckende und sehr friedliche Kultur. Ein Balinese hat uns einmal erklärt, dass es für seine Landsleute, die ja Hinduisten sind, darum geht, eine Balance zwischen dem Bösen und dem Guten herzustellen. Sie wissen darum, dass es beide Kräfte gibt und beide haben ihre Berechtigung. Nur brauchen sie Aufmerksamkeit und Führung. In den Tempelanlagen sieht man deshalb oft beides: Skulpturen von Dämonen und Bösewichten, aber auch von Buddha und Ganesha, dem Hindugott. Auch die traditionellen Tänze drehen sich um dieses Thema. 





Fragt man einen Balinesen nach seinem Namen, so heißt dieser entweder Wayan, Made, Nyoman, oder Ketut. Namen werden nach der Geschwisterreihenfolge in der Familie gegeben. Der oder die Erstgeborene heißt Wayan, der zweite Made usw. Nummer 5 heißt dann wieder Wayan. Es scheint ihnen nichts auszumachen, dass sie so heißen wie jeder vierte in ihrem Land. Sie sind so eingebettet in ihre familiäre Rolle, und auch in den zeremoniellen Alltag, dass jeder Balinese einen festen Standpunkt hat in der Gesellschaft. Die Familie ist alles. 

Es lebt die ganze Familie zusammen in einem Garten, in dem mehrere Bungalows oder Häuser zusammenstehen, umringt von einer Mauer und durchsetzt von einer kleinen Tempelanlage, manchmal mit Gold verziehrten Zäunen und Götterstatuen, um deren Bauch Sarons (Tücher) gebunden sind. 

Es schien uns, als lieben sie die Ordnung und Struktur, die ihnen ihr System schafft. Auch fragten sie uns oft, ob wir verheiratet sind und Kinder haben. Wenn wir das verneinten, sagten sie oft „noch nicht!“. Oder wir sagten es, um ihnen zuvorzukommen und sie nicht zu beunruhigen. Das andere, was sie einen immer fragen, ist, „woher kommst du, wohin gehst du?“ Beim Einchecken in Hotels muss man es sogar schriftlich mit angeben. Wenn man keine Idee hat, wohin man geht, verstehen sie das nicht. Wir fanden das süß.

Zurück zu unserer Reise: In Ubud blieben wir länger als erwartet. Wir fühlten uns hier sehr wohl 


und es ist so zentral gelegen, dass wir die umliegenden Tempel und Sehenswürdigkeiten mit dem Mofa erreichen konnten. 



 
Frauen beim Vorbereiten einer Zeremonie

Reisterrassen um Ubud


Wir wanderten an den umliegenden Reisterassen entlang, bestaunten die riesigen selbstgebauten Drachen hoch oben in der Luft, die die Götter grüßen sollen, genossen Spa und Wellnessanwendungen: Massagen, Körperpeelings, kalte Ganzkörperjoghurtpackungen, Avocadokuren fürs Haar, Blütenbäder in Badewannen. Man sagte uns, früher wurden so die Könige behandelt und heute stehe es allen Menschen zu Verfügung. Na, da sind wir doch froh, dass wir in dieser schönen Zeit leben! Wenn ich das so schreibe, überlege ich mir schon im Stillen, wann ich wohl wieder nach Bali reise...




Man kann es sich dort und vorallem in Ubud königlich gut gehen lassen. Es gibt die verschiedensten Massage - und Wellnessanlagen, dazu für Yogabegeisterte echte Wohlfühlorte: Zentren in grüner Umgebung mit Kursangeboten von Meditation, Kirtansingen (Mantrensingen) bis hin zu klassischen Asanas  (Yogaübungen). 







Dazu trinkt man direkt das leckere Wasser aus Kokosnüssen, läßt sich den immer warmen Wind um die Ohren wehen.

 


Bali ist einfach nur warm. 26 Grad Nachttemperatur bedeutete für uns Schlafen mit nur einem Laken als Decke. Bei 30 Grad nachts ließen wir den Ventilator laufen. Eimal ging ich mitten in der Nacht kalt duschen, weil es so unerträglich heiß war. Übrigens duscht man auf Bali meistens kalt. Heißes Wasser braucht man nicht wirklich.

Im Hintergrund genießen zwei Balinesen den Schatten unter einem Felsen

Mittagshitze am Wassertempel Pura Thana Lot
  
Die Speisen der Cafes und Restaurants oder traditionellen Warungs sind allesamt superlecker. Die Küchen zaubern frische Leckerein, für Gemüseliebhaber eine wahre Freude. Säfte werden prinzipiell frisch gepresst und mit einem Melonen- oder Ananasstückchen am Glasrand serviert.

Kleine Straßenwarungs verkaufen Reis mit scharfem Gemüse, Fisch, Fleisch und Tofu in Bananenblatt gewickelt. Das nennt man Nasi (Reis) Campur (Mix). Als würde man nicht schon genug schwitzen in dieser Hitze, ist das Essen so scharf, dass ich mir Luft zufecheln musste. Leider konnte ich manchmal nicht so gut kauen, wegen der schmerzenden Zunge und der Geschmack des Essens wurde von der Schärfe etwas übertünscht. Aber man gewöhnte sich daran und Hannes hat es so sehr gemocht, dass er -wieder zurück in in Neuseeland - die Spaghettisoße mit sehr vielen Priesen Cayennepfeffer verfeinerte. ;)  

Das klingt alles sehr blumig und schön, meint Hannes, während ich ihm mein Geschriebenes vorlese, aber wenn er ganz nah heran geht an die Erinnerung, so war da auch viel Angst und Unsicherheit während unserer Zeit in Bali und später auch in Lombok, der Nachbarinsel. Denn in krassem Gegensatz zu all der Schönheit und Friedlichkeit steht der Verkehr, der von uns 200 % Aufmerksamkeit forderte, die mülligen Wege und Wiesen, die staubigen Straßen und der Lärm und die Abgase des gestauten Verkehrs. Abends kehren die Balinesen nämlich ihren Plaste- und Hausratsmüll vor den Häusern zusammen und verbrennen ihn. Dieser Dreck steht in der Luft, kriecht in die Kleidung und man atmet ihn ein.

Dass es todesmutig ist mit dem Mofa durch Bali zu fahren, kann ich ruhig erwähnen, jetzt da wir wieder heil in Neuseeland angekommen sind ;). Auf den Straßen fahren große schwere Lastwagen, eilige Taxis, Bemos (öffentliche Verkehrsmittel, Minibusse die halb verrostet sind und gnadenlos überfüllt sein können) und tausende von Mofas. Es gibt keine Regeln. Wer mutig ist und viel hupt hat Vorfahrt. Die Mofas schieben sich links und rechts an allen anderen Verkehrsteilnehmern vorbei. Hupen heißt hier nicht wie bei uns „Hey, du Penner, pass doch auf!“ sondern es heißt „Aufgepasst, ich komme!“ Es ist keine Beschwerde, sondern ein Hinweis. Verkehrsregeln gibt es wenige bzw. hält man sich nicht daran. Hannes meint, es sei wie in einem Fischschwarm zu schwimmen. Einfach das machen, was alle machen. Man muss immerzu schauen und hupen und sehr sehr mutig sein. Ich muss schon sagen, Hannes hat uns sehr sicher durch diese Verkehrshölle gefahren. Ich habe mich rangeklammert und aufmerksam über die Schulter geschaut und er hat uns geschickt und mit vollem Einsatz der Hupe da hindurch gebracht. In Denpasar hat uns die Polizei rausgewinkt, weil wir an der Ampel zu weit über dem Streifen standen. Der Polizist kassierte 200.000 Rupien Schmiergeld von uns und wünschte dann noch eine frohe Weiterfahrt. Die Polizei will auch nur das Geld des Touristen. Man muss sich vor ihr in Acht nehmen oder immer recht wenig Geld im Portemonnaie haben. Man kann auch mit ihnen handeln, haben wir später erfahren. Das haben wir natürlich nicht gewusst, wir ahnungslosen Europäer.


 
Auch das Handeln war für uns neu. Überall trifft man enthusiastische Verkäufer, die Wucherpreise veranschlagen und ewig handeln können, als wäre die Zeit unwichtig. Zeit ist hier nicht Geld, so viel steht fest.
  


Oder auch die vielen an der Straße sitzenden Taxifahrer, die immer zurufen: „Yes, Transport?!“ oder „Taxi, Taxi!“ Wir entgegneten dem stets und geduldig mit einem lächelnden „Galan, Galan!“, was heißt „Gehen, Gehen!“. Ganz nach dem Motto doppelt hält besser, sagt man auf Bali alles zweimal. Auch die Straßenschilder, gibt es dann doch mal eines, warnen mit „Hati, Hati!“ („Achtung, Achtung!“). Gern geschehen heißt „Sama, sama“.

Einmal fuhren wir mit dem Mofa in die höheren Lagen des kühlen Vulkangebietes im Inland. Dort besuchten wir Jatiluwih, ein Dorf umgeben von großen weiten Reisterrassen. 



Im Hintergrund Palmen vor sich zusammenbrauenden Monsumwolken. Bald kommt die Regenzeit, bemerkten wir. Wir bekamen einen kleinen Vorgeschmack. Doch der Regen endete nach heftigem Guss genauso prompt und hinterließ eine angenehme Frische. 



Wir kauften uns ein großes Regencape und ich stülpte es über uns beide beim Nachhausefahren. So kamen wir wieder trocken in Ubud an.



An einem anderen Tag buchten wir einen Ausflug nach Gunung (Berg) Batur. Ein tätiger Vulkan, zu dessen Spitze man nachts vor Sonnenaufgang pilgern kann, um von oben den Sonnenaufgang zu sehen. Der Fahrer holte uns um drei Uhr nachts ab und brauste mit uns durch die Nacht. Um vier standen wir am Fuße des Berges und zogen gemeinsam mit unserem Guide los. Wenige Sterne am Himmel, dafür Lichter vor uns, die wie Glühwürmchen den Berg hinauf zogen. Alle wollten dieses Schauspiel erleben. Leider gab es für uns keinen Sonnenaufgang, nur dichte graue Nebelschwaden vor unseren Augen.
  

Die einzige Attraktion da oben war ein Affe, der sich von den Touristen mit Bananen und Toastbrot füttern ließ und eine Amerikanerinnentruppe, die sich trotzdem amüsierten.


Die meisten machten sich auf zur Rückkehr. Unser nette Guide machte uns den Vorschlag uns noch ein wenig weiter hoch zu führen. Dankbar nahmen wir das Angebot an. 



Dort oben dampfte es heiß aus kleinen Löchern. Und als der Nebel verzogen war, gab er eine traumhafte Sicht frei auf die Berghänge, die Vulkankrater und die winzigkleine Welt unten im Tal.







Auf dem Rückweg nach Ubud fragte uns der Fahrer, ob wir noch den ein oder anderen Tempel besichtigen wollten, doch wir waren einfach nur müde, da wir ja die Nacht zum Wandern und nicht zum Schlafen verwendeten. So waren wir froh, den Rest des Tages in unserem schönen Himmelbett verschlafen zu dürfen...

C.

Oh, du, mein Bett!

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