Montag, 21. Februar 2011

Besuch des Farewell Spit – Land des Abschieds

Der Farewell Spit ist eine lange schmale Landzunge, eine herrliche Dünenlandschaft, die im äußersten Nordwesten der Südinsel kilometerweit ins Meer hinausführt.

Wir wanderten zuerst über satte grüne sanft geschwungene Auenlandhügel, auf denen Schafe grasten und neugierig aber scheu nach den Wanderern schauten. Vom Hügel aus konnten wir die ganze Landzunge überblicken und machten uns auf, diese am Strand entlang zu erkunden. Irgendwann waren wir von Dünen umgeben und befanden uns in einer Wüstenlandschaft.  Die Luft flirrte heiß und der Sand verbrannte uns die Füße. Wir mussten unsere Socken anziehen, um weiter den ewigweiten heißen Sand entlang stampfen zu können. Zurück blieben nur unsere Fußspuren. Hätten wir das Meer nicht in unmittelbarer Nähe gewusst, so hätten wir uns eine Oase herbei gesehnt.

Auf dem Rückweg trafen wir ein äußerst sympathisches australisches Paar -beide in den 60ern- und plauderten mit ihnen sehr lang. Auch sie wussten nicht, wie man diese kleinen blauen Tiere aus dem Meer bezeichnet. Es sind eine Art Qualen - hauchdünn mit einem Segel. Sie schweben im Meer und sehen aus wie kleine Außerirdische. Im Meer sah man außerdem unzählig viele schwarzer Schwäne und am Strand fanden wir Muscheln aller Arten.




 



Überhaupt ist die Golden Bay - die Gegend im Norden der Südinsel - reich an weiten goldenen Stränden und interessanten Meerestieren. Das Meer zieht sich bei Ebbe so weit zurück, dass es eine große Wattfläche hinterlässt. Wir entdeckten  tausende Seesterne. Tellergroße mit bis zu 12 Armen und auch kleine Dicke, die sich nicht viel bewegen. Da kam die Sozialarbeiterin in mir hoch und ich habe eifrig alle Sterne zum Meer getragen, um sie vorm Vertrocknen zu retten.
Einmal als wir gerade baden wollten, entdeckten wir unweit von uns im flachen Wasser einen Rochen. Mit langen ruhigen Flügelschlägen bewegte er sich nach kleinen Fischen jagend durchs Wasser. Unsere anfängliche Begeisterung wich allerdings schnell einer Furcht vor tödlichem Meeresgetier, da man uns später von Rochen erzählte, die dem Menschen dank Giftstachel durchaus gefährlich werden können. Vor der Tiefsee sowieso schon Respekt empfindend war uns nun auch das flache Wasser nicht mehr geheuer.

Viel später am Strand von Hokitika, zu der Zeit, als wir dort gerade wwooften, spazierte und plauderte ich mit Eva, einer Wwooferin, die mit uns dort  arbeitete. Auf einmal kam von der Seite aus dem Hinterhalt schnurstracks mit lautem Grunzen ein Seerobben auf uns zu gerannt. Wir hatten ihn nicht bemerkt und er fühlte sich wohl gestört. Uns hat das wuchtige Tier in helle Panik versetzt und wir haben die Beine in die Hand genommen. Diese Tiere sehen zwar dick und ungelenk aus, sind aber doch recht flink. Also kann man durchaus auch am Strand von „Meeresungeheuern“ überrascht werden. ;)

C.

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