Dienstag, 15. Februar 2011

Zwei auf Wanderschaft


Für unseren 5 Tages Wandermarsch packten wir nur das Notwendigste ein: Regensachen, Wechselwäsche, Zelt, Isomatten, Schlafsäcke, Gaskocher und ein bisschen Geschirr und ausreichend Nahrung. Dafür haben wir uns grob im Voraus einen Menüplan erdacht, so dass wir nicht zu viel und nicht zu wenig mitschleppten.

Hannes war schwerer bepackt und trotzdem schneller zu Fuß. Ich musste mich ganz schön striezen. Am Tag legten wir um die 20 Kilometer zurück, das waren mitunter steile Wege. Die Aussicht auf die honiggelben Sandstrände in den schönen Buchten und auf das lagunenblaue Wasser hat uns das Laufen aber angenehm gemacht. Der Weg führte durch ursprünglichen Wald, in dem es nur so zirpte und sang und der uns mit seinen langen Farnwedeln, die aussehen wie Palmen, angenehmen Schatten spendete. Vereinzelt flossen Bergbäche am Weg entlang oder führten unter Brücken unter ihm hindurch. So entstehen auch kleine natürliche Pools, in denen sich das Wasser staut. Da haben wir ein Erfrischungsbad genommen. Immer wieder kamen wir an kleinen Buchten vorbei, in denen wir verweilten, ein Bad im Meer nahmen und uns dann wieder auf Wanderschaft begaben.

Wenn wir unser Zielcamp erreichten, bauten wir unser Zelt auf und erkundeten die herrlichen Buchten. Dann kochten wir unser Mahl und schlüpften müde und glücklich ins Zeltbett.

Einmal sind wir ganz früh morgens aufgestanden, um den Sonnenaufgang zu sehen und auch um zeitig den Strandabschnitt zu passieren, den man nur zu Ebbezeiten überqueren kann. Auf dem Rückweg mussten wir durch schlüpferhohes Wasser wandern, was ein wahrlich einprägsames Erlebnis war: ringsum die Buchten, das abebbende Wasser, was sich in kleinen Flussärmchen aufs Meer zurückzog, in der Ferne dichtbewaldete gigantische Berge, unter unseren Füßen Meeresbodenschlick, unzählige Muscheln und kleine in ihre Löcher flüchtende Krabben.

Kalte aber göttliche Erfrischung im Halfway Pool

Man sollte ihren Nestern nicht zu nahe kommen. Wir wurden attakiert!!!

Durch dieses Gewässer wateten wir hindurch.

Wir entdeckten eine ungewöhnliche Strandnixe.

Abends auf den Campingplätzen trafen wir immer wieder Menschen, mit denen wir ins Gespräch kamen, darunter sogar zwei Dresdner, mit denen wir Tee tranken und lange erzählten. Auf den Wegen begegneten wir vielen Deutschen, auch Holländern und einem Kiwi, der mit Ende 60 trotz schwerem Rucksack und zwei künstlichen Hüftgelenken einen flotten Schritt an den Tag legte. Es sind vor allem auch die Begegnungen mit den Menschen und der spannende Austausch mit ihnen, die unsere Reise so reich machen.

Das Wandern an sich sind wir ganz gemütlich angegangen. Wir haben öfter mal Pausen gemacht und uns unsere Etappenziele nicht allzu weit auseinander gelegt. An einer besonders schönen Bucht haben wir zwei Nächte in Folge übernachtet. So konnten wir am Tag all unser Gepäck im Zelt verstauen und ohne Rückenschmerzen die Umgebung erkunden. Wir haben einen herrlich faulen Tag am Strand verbracht. Darin sind wir inzwischen super gut!

Nun sind wir in Takaka, einer kleinen bunten Stadt. Hier haben wir einen schönen ruhigen und einsamen Platz am Meer gefunden, an dem wir schlafen. Gestern wuschen wir unsere Wäsche im Waschsalon. Wir hoffen, dass unser kleiner Floh, der uns nachts gemeine Bisse verpasste, nun nichts mehr mit uns zu tun haben will. Drücken wir die Daumen!

Sobald wir den Blogeintrag abgeschickt haben, werden wir unsere Reise zum Norden der Südinsel fortsetzen, zum Farewell Spit – einer langen schmalen Landzunge, auf der es auch wunderschöne Wanderwege geben soll.

Unsere Pläne können sich jedoch erfahrungsgemäß schnell ändern. Da muss uns nur einer über den Weg laufen, der eine schöne Idee hat und uns auf eine neue Fährte bringt. Oder wir fühlen uns irgendwo so wohl, dass wir verweilen möchten. Schließlich haben wir ja keine Eile, sondern alle Zeit der Welt. :)

Liebste Grüße von Carina


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