Sonntag, 27. März 2011

Regentage

Heute ist Sonntag und es ist für uns ein wahrlich heiliger Tag. Es ist 15 Uhr. Wir haben das Autohaus erst dreimal nur kurz für spezielle Geschäftsangelegenheiten verlassen. Es gießt in Strömen seit heute Nacht. Das Frühstück fand zum ersten Mal im Auto statt. Der Dampf des Espressos erfüllte den ganzen Raum. Wir hatten ein Kaffeedampfbad. So ein Frühstück bei Regen kann sich lange hinziehen. Vor allem wenn man so wie wir gemütlich und vielseitig plaudert. Nun schreibt Johannes am Blog und ich schreibe auch. Das alles auf 2 x 1,4 m.

Heute Morgen hatte ich keine Lust auf einen Regentag im Auto.  Ich wäre am liebsten in irgendein Hotel gefahren. Ich hatte Sorge um den Tag, dass mir sehr langweilig werden könnte, dass ich die Enge des Autos nicht ertrage, dass ich nichts Schönes weiß, damit es mir wieder gut geht. Sorge um einen Zustand, der in der Zukunft liegt. Und durch unser Gespräch heute Morgen verflog meine Angst vor Unbequemlichkeit. Ich habe den Zustand überwunden und mir den Moment angeschaut. Nichts Schlimmes passierte. Wir hatten einen herrlichen Tag im Auto verlebt, weil Hannes sowieso gut darin ist, die Dinge zu nehmen, wie sie sind und weil ich es auf einmal gelernt habe. Hannes lernt mir die Kunst des Nichtstunwollens. Faulenzen richtig betrieben ist das Ausblenden von Zukunft und Vergangenheit. Einfach Sein.

Das ist für mich die schwierigste Lektion unserer Reise: Das Annehmen dessen, was ist. Es gibt Tage, da regnet es wie aus Gießkannen, und es gibt Tage, an denen wir uns nicht viel bewegen können, weil unsere Füße vom Wandern zu sehr schmerzen und eine Pause brauchen… Und wenn wir mitten in der Pampa sind, bleibt uns nur der Platz im Auto. Und es ist ausreichend.

C.

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