Dienstag, 15. März 2011

WWOOF

Wir hatten es irgendwie beim letzten Mal versäumt zu erläutern, worum es sich beim „Wwoofen“ eigentlich handelt. Dies werde ich hiermit nachholen.

WWOOF ist die Abkürzung für „Willing Workers On Organic Farms“ und ist eine Art Austauschprogramm zwischen Ortsansässigen, den Hosts, und Reisenden, den Wwoofern. Die Hosts bieten den Wwoofern in der Regel Verpflegung und Unterkunft und der Wwoofer arbeitet dafür 4-6 Stunden am Tag in deren Gärten, Plantagen und Haushalten. Vordergründig hat die Arbeit mit biologischer Landwirtschaft zu tun, es kommt jedoch immer darauf an, zu wem man geht und meist macht man sehr unterschiedliche Erfahrungen. Eine Idee von dem, was einen erwartet, bekommt man durch die Beschreibungen der Hosts im WWOOF-Katalog, oder spätestens dann, wenn man mit einem dieser in Kontakt tritt. Schön ist, dass man als Reisender die Einheimischen direkt kennenlernt. So nah wird man als Tourist den Leuten wohl sonst selten sein. Und so lernt man das Volk richtig kennen, dessen Land man gerade bereist. Wwoofen ist natürlich nicht nur auf Neuseeland beschränkt. Die Organisation ist in vielen Ländern der Welt vertreten.

Etwas negativ ist zu beobachten, dass hier in Neuseeland das System immer öfter ausgenutzt wird. Wir haben schon von Betrieben gehört, die über die WWOOF-Organisation an billige Arbeitskräfte kommen und diese unter eher schlechten Bedingungen für sich arbeiten lassen. Der biodynamische Umgang mit der Natur tritt auch immer häufiger in den Hintergrund.  Auch unser letztes Wwoof-Erlebnis war nicht völlig astrein. So hatte unsere Gastfamilie mit Bio recht wenig am Hut und man gab uns ab und an das Gefühl zu langsam zu arbeiten und dabei zu viel zu essen. Das hob nicht gerade unsere Laune. Jedoch ist es eines jedermanns eigene Entscheidung abzureisen, wenn man nicht zufrieden ist. Und so werden die Hosts sich im Allgemeinen sicher sehr darum bemühen, es den Wwoofern gemütlich zu machen.

J.

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